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5.  Mai 2011

Oktober 2011

Hoch oben über dem See. Das riesige, malerisch in einer grossartigen Aussicht gelegene Gelände ist zugewachsen seit Jahrzehnten. Einige Gebäudeteile sind bereits eingebrochen.


Der  1927 erbaute  Komplex wurde in der damaligen Blütezeit eines italienischen Stromversorgungsunternehmens gegründet. Es gehörte zur Firmenphilosophie dieser Zeit, für Mitarbeiter und deren Kinder eine soziale Verantwortung zu empfinden. In Italien gab es eine ganze Reihe solcher „Colonias“ unter anderem auch von Fiat und Olivetti.  Als Ferien- und Erholungsstätte für bis zu 600 Personen - vornehmlich Kinder - errichtete der Architekt Luigi Bisi unter funktionalen Aspekten eine Anlage im eher elektizistischem Architekturstil. Im Zentrum der Schlaf - und Erholungsräume steht das Verwaltungs- und Empfangshaus mit einem Theater und der Mensa im Bauhausstil.


Grosser Wert wurde auf die landschaftsplanerische Ausgestaltung des Parks gelegt, welcher das Gelände dominiert und gleichwohl strukturiert, von dessen Terrassen aus ein unvergleichlich schöner Blick auf die Landschaft mit ihrer wechselvollen Geschichte möglich ist.

Im Park dienten Tennis- und Bocciaplätze sowie Schwimmbäder für eine entspannte Erholungsatmosphäre.


Im gesellschaftlichen Diskurs unserer Tage mutet dieses soziale Engagement für „einfache Arbeiter“ wie das Glanzlicht einer untergegangenen Kultur an.

Durch die Verstaatlichung der italienischen Stromversorgung Ende der sechziger Jahre und die grundsätzlichen Veränderung gesellschaftlicher und ökonomischer Bedingungen wurde die Anlage in den achziger Jahren aufgegeben. Eine Nachnutzung wurde bisher auch nach mehrfachem Besitzerwechsel nicht gefunden.