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5.  Mai 2011

August  2011

In einem kleinen Dorf in welches man sich eher zufällig als gewollt verirrt, fand sich neben einer alten Barackenanlage an einem lieblichen See gelegen dieses Barockschloss, welches auf den Mauern einer Grenzburg aus dem 13. Jahrhundert gebaut wurde. Es handelt sich um eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Gegend.


Das im Volksmund bekannte Schloss zählt sich zur Kategorie der Herrenhäuser. Gleich daneben befindet sich ein heute noch recht gut erhaltener Turm, welcher im Jahre 1527 als letztes Bauwerk der ehemaligen Burganlage errichtet wurde.


Nach einem Brand bei welchem die Burg nahezu vollständig zerstört wurde, errichtete man 1745 schliesslich das genannte Herrenhaus. Es wurde auf L - förmigem Grundriss als zweigeschossiges Haus im Barockstil mit Walmdach erbaut. Teile der Fassaden sind noch barocken Ursprungs. Das Giebelfeld der Nordfassade schmückt eine Wappenkartusche der ehemaligen Besitzerfamilie. Im Gebäudeinnern befinden sich zahlreiche Details aus der Bauzeit, bzw. aus den Umbauten im 19. und 20. Jahrhundert, wie das Kreuzgratgewölbe im Keller, die Haupthalle mit Kamin, Marmorboden, Paneele, Treppenverzierungen und kunstvolle Stuckdekore.


Zum Wirtschaftsbereich des ehemailgen Gutes zählten die noch heute vorhandenen Gebäude wie Marstall, Speicher, Inspektorenhaus und das Stallgebäude.


Bis 1945 wohnte die Besitzerfamilie auf dem Gut. 1946 wurde der Besitz im Zuge der Bodenreform aufgeteilt. Danach erfuhr das Anwesen eine vielseitige Nutzung. So waren in den Räumlichkeiten u.a. der Kindergarten, die Post, die Schule und eine Betriebsküche untergebracht.


Nach der Wende wurde am Schloss mit Hilfe von umfangreichen Landes- und Bundesmitteln eine Sanierung begonnen. Schwerpunkt war vor allem die Reparatur des Daches, welche allerdings nicht abgeschlossen wurde. 1996 erwarb die Gemeinde das Anwesen. Die Dachsanierung wurde weiter vorangetrieben und die Aussenwand des Nebenflügels gesichert. Ausserdem wurden Teile der grossen Parkanlagen am See für Spaziergänger hergerichtet. Seit 2005 besteht ein Förderverein welcher sich darum bemüht, die Restaurierung weiter voranzutreiben und dereinst das Schloss wieder der Bevölkerung zugänglich zu machen.


Bis es soweit ist erschliesst sich dem Betrachter eine Welt aus vergangener Zeit, eine Atmosphäre im sprichwörtlichen Dornröschenschlaf.