August 2012



Die Bilder unterliegen dem Copyright und dürfen nicht von der Webseite kopiert und verwendet werden.

Der Morgen ist noch kühl, der Tag verspricht sonnig und heiss zu werden. Lange Wege führen durch den Wald.  In den Jahren ab 1931 wurde mitten in diesem grossen Waldstück ein Komplex mit einer Kapazität von mehreren hundert Betten gebaut.

Das Areal ist gross, sehr gross. Nach und nach tauchen einzelne Pavillons zwischen den Bäumen auf. Geradlinig und zweckmässig, einer Kaserne nicht unverwandt scheinend. Die meisten Gebäude sind von Vandalen schwer verwüstet und von Paintballern als respektlose Spielwiese benutzt worden, eines davon wurde offenbar als Uebungsobjekt der örtlichen Feuerwehr zweckentfremdet. Schwarz verkohlt und hohl wirkt es wie ein Relikt aus einem billigen Katastrophenfilm.

Lediglich eines der Gebäude liess den Zustand der einstigen Zeit erahnen, es wurde 1935 als Pflegeheim für Mädchen und junge Frauen eröffnet und 1955 in ein Herzzentrum umgewandelt. In der ehemaligen Lobby ist das Wappen der Stadt als Mosaik im Boden eingelassen sichtbar.

Nach dem zweiten Weltkrieg diente das Areal als Tuberkuloseklinik. Die gute Luft und die heilsame Umgebung des grossen Waldstücks schienen dafür wie geschaffen. In den 60-er Jahren führte man neue Medikamente gegen Tuberkulose ein, die Gebäude wurden nach und nach aufgegeben. Das Sanatorium jedoch diente ab 1962 noch als medizinisch- pädagogisches Institut und wurde bis Ende der 80-er Jahre als Hospiz für unheilbar Kranke genutzt.

Lediglich eines der Gebäude dient noch als Sommerlager, aufgrund der nachbarschaftlichen Lage ist das ehemalige Pflegeheim wohl am besten erhalten geblieben.