Mai 2013



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Als im Jahre 1873 eine Cholera- Epidemie ausbrach beschloss die Landesverwaltung auf provisorischer Basis ein neues Krankenhaus für Geisteskranke einzurichten. Der Standort wurde zwischen einem ehemaligen herzoglichen Schloss und einem alten Kloster bestimmt. Die Gebäude waren allerdings kaum geeignet um Patienten aufzunehmen, sie wurden entsprechend angepasst.

Der eigentlich ungeeignete Ort war fast ein Jahrhundert lang immer wieder Gegenstand von Protesten. Das Krankenhaus beherbergte sehr viele Patienten und nur wenige Ärzte und Krankenschwestern. Es bestand eine strikte Trennung zwischen Männern und Frauen, Krankenschwestern und Krankenpflegern und Abteilungen nach dem Grad der Erkrankung. Tatsächlich war der Ort mehr ein Ghetto für „sozial gefährliche“ Individuen. Externe Kontakte mit der Familie waren streng untersagt. Die Bedingungen waren alles andere als menschenwürdig. Es gab Insassen die in der Anstalt geboren wurden und dort ihr ganzes Leben verbrachten. Prostituierte, Betrunkene, alle Arten von Menschen welche von der damals vorherrschenden Gesellschaft als nutzlos angesehen wurden, erlitten die in den geschlossenen Wänden Misshandlungen und Elektroschocks. Tagtäglich kämpften sie mit dem Wahnsinn.

Das eng mit der Geschichte der Psychiatrie verbundene Areal wurde 1978 mit der Umsetzung der „Legge Basaglia“ schrittweise bis Ende der 1990-er Jahre geschlossen.

Und nun, was soll aus dieser Struktur werden?  Das Gebäude ist sehr groß, unterschiedlichste Grundrisse, diverse Ebenen mit langen Fluren, die verschiedenen Räume typisch für Krankenhäuser, wovon die ältesten Teile den ehemaligen königlichen Palast und das Kloster verbinden. Der Eingang befindet sich im Unterholz des Stadtparks, aber es gibt mehrere Eingänge. Kleine Wege, hohes Gras, beinahe arrogant die riesige Struktur welche einen umgibt. Im Innern Rollstühle und Patienten- Akten auf den Böden achtlos verstreut. Das Echo der Schritte ist allgegenwärtig. Türen werden von windigem Durchzug geräuschvoll bewegt...