Oktober 2013

Irgendwo in einem idyllischen Tal in einem kleinen Landkreis in Ostdeutschland findet sich dieses ehemalige Pflegeheim, welches eine heutzutage nur mehr zu ahnende, Jahrhunderte alte Geschichte vorweisen kann.

Ursprünglich war dieses in den Jahren 1801- 1805 erbaute klassizistische, zweigeschossige Gebäude mit einem markanten, als Säulenhalle ausgebildeten Mittelrisalit mit Dreiecksgiebel, ein herrschaftliches Gutsschloss welches zu seiner Zeit mit einer zweiseitigen Freitreppe mit Blick ins Tal einen Glanzpunkt im Land setzte. Es war umgeben von einem gepflegten Park mit seltenen Strauch- und Baumbeständen sowie zahlreichen Wasserspielen.

Die gutsherrliche Familie bewohnte das Anwesen bis zum Jahre 1875, als der letzte Sohn darin verstarb. Anschliessend wechselte das Gut zu einer neuen Besitzerfamilie welche das Haus bis zu ihrer Enteignung in den Wirren des zweiten Weltkrieges bewohnte. Zu DDR Zeiten schliesslich wurde das Haus zu einem Altennpflegeheim umgenutzt. In dieser Zeit wurden diverse, teils massive zweckdienliche Aenderungen vorgenommen. Als in den 1960-er Jahren im Keller zusätzliche Wasserleitungen verlegt wurden, stürzte eine Mauerwand ein und gab einen Raum frei in welchem die letzte Besitzerfamilie ihr Tafelsilber und einiges mehr vor dem Krieg versteckt gehabt hatte, wie eine beiliegende Tageszeitung belegte. Die Bergung wurde von der Staatssicherheit angeordnet mit dem Ziel, den Schatz in ein Landesmuseum zu verbringen. Dort sind die Gegenstände allerdings nie angekommen und der Verbleib ist bis heute ungeklärt...

Heute steht das Anwesen leer, die Besitzverhältnisse sind offenbar unklar. Der aktuelle Zustand scheint jedoch nicht der schlechteste zu sein. Einige Räume blieben relativ gut erhalten, so dass im Nachinein aufgrund der Geschichte gut nachvollzogen werden kann, weshalb sich im Innern teils äusserst aufwendige Wandverkleidungen und Kamine finden lassen.