August 2013



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Im Hinblick auf den geplanten Umbau des Stadttheaters Solothurn fanden im Sommer 2012 in Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege vertiefte Voruntersuchungen im Theatersaal statt. Unerwartet kamen dabei prächtige barocke Dekorationsmalereien zum Vorschein, die in die Zeit um 1778/79 zu datieren sind. Damit besitzt die Stadt Solothurn den wahrscheinlich ältesten partiell noch erhaltenen Theatersaal der Schweiz, den es aus denkmalpflegerischer Sicht unbedingt zu erhalten gilt.

Das Stadttheater Solothurn wird 2013/14 umfassend umgebaut. Zur Vorbereitung dieser Arbeiten fanden im Juli 2012 umfangreiche Voruntersuchungen statt, die über den Zustand und den Aufbau der Saalkonstruktion (Wände, Decken, Zuschauerränge) genauer Aufschluss geben sollten. Völlig überraschend wurden dabei im Bereich der Brüstungen der Zuschauerränge unter jüngeren Schichten sehr gut erhaltene Dekorationsmalereien entdeckt, die in die Zeit des Neubaus des Theatersaals 1778/79 zu datieren sind. Sie zeigen im unteren Rang verschiedene Embleme aus der Welt des Theaters und im oberen Rang eine illusionistische Vorhangmalerei.

Ausserdem konnte festgestellt werden, dass die Holzkonstruktion der Zuschauerränge und die Geometrie des Saales ebenfalls noch aus dem 18. Jahrhundert stammen. Sie gehen somit auf den Entwurf des bekannten Architekten Paolo Antonio Pisoni (1738–1804) sowie des Zeichners Laurent Louis Midart (1733–1800) zurück. Aufgrund von Schriftquellen lassen sich die neu entdeckten und qualitätsvollen Malereien dem einheimischen Maler Felix Joseph Wirz zuordnen, der in Rom bei Domenico Corvi ausgebildet worden war. Beide, Wirz und Corvi, sind ausserdem als Maler von mehreren Altarbildern in der St.- Ursen-Kathedrale bekannt. Insgesamt darf das Stadttheater Solothurn als das wahrscheinlich älteste partiell noch erhaltene Theater in der Schweiz bezeichnet werden.


Quelle: Medienmitteilung Staatskanzlei Solothurn







Stadttheater Solothurn - Finale