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5.  Mai 2011

Mai  2011

Der imposante und grosszügige Produktionskomplex des VEB (Volks Eigener Betrieb) Strömungswerke wurde in den Jahren 1956 - 1958 errichtet und diente der DDR-Luftfahrtindustrie zur Herstellung von Strahltriebwerken (Pirna - 014) welche dem ersten deutschen Passagier- Düsenflugzeug „152“ als Antrieb diente. Es war wohl eines der prestigeträchtigsten Projekte der damaligen Staatsführung der DDR. Leider dauerte das Unterfangen nur von 1956 bis 1961. Der Absturz einer Maschine 1959 bei der Erprobung und mehrere technische Mängel brachten das Projekt im Sommer 1961 zum Erliegen. Die bis dato gebauten bzw. sich im Bau befindlichen Flugzeuge wurden demontiert und verschrottet. Nur ein restaurierter Rumpf einer Maschine ist in einer Nebenhalle der Dresdner Flugzeugwerft erhalten.


Ab dem Jahre 1961 wurde die Produktion verschiedener Strömungs- und Kraftanlagen wie Strömungsgetriebe und turbinengetriebene Notstromaggregate (Turbolekt) aufgenommen. Neben dem Stammsitz in Pirna besaß der Betrieb einen Standort in Dresden, der 1956 errichtet wurde. Der VEB Strömungsmaschinen Pirna ging 1970 aus dem VEB Gasturbinenbau und Energiemaschinenentwicklung Pirna hervor. Er stellte hydrodynamische Kraftübertrager für Lokomotiven, Strömungskupplungen und - wandler sowie Gasturbinen für Kraftwerke her.


Nach der Wende produzierte die Strömungsmaschinen GmbH Pirna noch bis Anfang der 1990er Jahre. Im Zuge der Privatisierung entstand 1990 als Nachfolgebetrieb die Strömungsmaschinen GmbH, die bereits fünf Jahre später in Insolvenz ging. Das Mitte der 1990er Jahre als Denkmal ausgewiesene Gebäude steht seitdem leer. Die umliegenden Werkhallen wurden ausser des imposanten Bürokomplexes teilweise abgerissen.


Im ehemaligen „Speisehaus“ befindet sich ein im Jahre 1958 geschaffenes mehrteiliges Wandbild mit dem Titel »Die Entwicklung des Flugwesens« von Kroth und Dolinsky, Akademie der Künste Dresden, welches der Geschichte der Luftfahrt gewidmet ist und die Stationen von Ikarus über Otto Lilienthals Flugapparat bis hin zum Sputnik und zum Überschallverkehrsflugzeug TU 144 sowjetischer Bauart zeigt.

Für DDR- Verhältnisse war die Speisekantine sehr komfortabel, es gab mehrere Wahlessen, die Mitarbeiter wurden an weißgedeckten Tischen bedient und eine eigene Bäckerei hat wundervollen Kuchen und auch den beliebten Dresdner Stollen gebacken.